Im Gegensatz zu Consdorf, das schon 816 in einer Urkunde
erwähnt wird, ist Scheidgen ein später Rodungsort. Nach Prof.
Joseph Hess gab es 1809 in Scheidgen 10 Wohnungen ( 4 Barraken, 6
armselige Hütten ! ), deren Bewohner den Wald gerodet hatten,
hauptsächlich zur Gewinnung von Pottasche aus dem
Verbrennungsprozeß.
Frühere Dokumente erwähnen allerdings einen Hof Scheidgen. In
einen Echternacher Weistum " underschrieben auf heut dem
10ten January anno 1591", heißt es nämlich: "...Were
sach, dass ei Hoffmann uf dem Scheidtgen wohnhafftig wehr ..."
In einem Manuskript aus dem Jahre 1597 von Abt Bertels über die
Besitztümer und Einkünfte der Echternacher Abtei können wir
folgende Eingaben lesen : "Sceitgens Hof 8 md korn, 1 md
haber , 1 Schwein von 12 daler 2 capp, 100 eyer, 1 bock, 1
moselfarth".
Im Heiratsregister der Pfarrei Consdorf ist erst 1766 eine
Eintragung des Ortsnamen Scheidgen zu finden. Auch in den
nächsten Jahren sind die Eintragungen sehr spärlich. In der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nehmen die Angaben im Pfarr-
und Zivilregister aus Scheidgen zu. Detaillierte Angaben über
die Bevölkerung der Gemeinde Consdorf und damit auch der
Ortschaft Scheidgen können einer Volkszählung aus dem Jahre
1843 entnommen werden, die auch einen Einblick in die
Bevölkerungsstruktur liefert. Für jeden Einwohner waren
folgende Rubriken vorgesehen: Name und Vorname, Geburtsjahr,
Geburtsort, Geschlecht, Zivilstand, sowie Beruf.
Zunächst einmal kann festgestellt werden, daß die meisten
Einwohner aus Scheidgen Tagelöhner (joumalier) waren. Daneben
gab es auch einige Bauern und Handwerker. Die damaligen Familien
zählten viele Kinder, ein halbes Dutzend war keine Seltenheit.
Von Gleichberechtigung war damals noch keine Rede. Zunächst
wurden die Söhne aufgezählt, dann erst die Töchter.
Die Volkszählung vom Oktober 1997 zeigt, daß zu diesem Datum
427 Menschen in Scheidgen wohnten. Die Gemeinde Consdorf, die die
Ortschaften Consdorf, Scheidgen, Breidweiler, Colbette und
Marscherwald umfaßt, zählt insgesamt 1639 Menschen.